12 - 14/9/2008

BRIEFMARKEN
WELTAUSSTELLUNG

zusammen mit internationaler Messe Sammler

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Was für Briefmarken werden zu Weltausstellung herausgegeben?

Die Weltausstellung PRAGA 2008 ist eine besondere Möglichkeit für die Herausgeber von Briefmarken und die Tschechische Post, die Schönheiten Prags auf Briefmarken in größerem Umfang als sonst üblich vorzustellen. Prag gilt zu Recht als eine der schönsten Städte der Welt und wird in den kommenden beiden Jahren oft auf Briefmarken, Ersttagsbriefen und Postkarten zu sehen sein. Die Prager Motive dieser Emissionen sind sehr originell gefasst – mit einer besonderen Komposition, Draufsicht, Fernansicht, unter Einsatz besonderer Untergrundgestaltungen usw. Berücksichtigt man die Größe einer Briefmarke und alle weiteren einschränkenden Ausführungsfaktoren, so ist ihre gestalterische Lösung häufig interessanter als die Komposition der Abbildung oder Fotoaufnahme und erfreut durch ihre ästhetische Wirkung. 

Picture of View of Hradčany Castle by Giovanni Castrucci

 

Die erste Emission der Weltausstellung PRAGA 2008 war eine 35-CZK-Briefmarke mit der Ansicht des Hradschin von Giovanni Castrucci, eingesetzt in einen Block mit vergoldetem Rahmen und dekorativer Metallaufhängung. Sie erschien am 13. September 2006, und ihr Autor ist der Grafiker Václav Kučera. Das Bild der Briefmarke besteht aus einem Edelsteinmosaik – commesso in pietre dure – das so komponiert ist, dass das gewünschte Bild durch die Farbe und Zeichnung präzise geschliffener, ineinander greifender Edelsteine gebildet wird. Diese besondere Technik brachten Cosimo und Giovanni Castrucci aus Florenz an den Hof des Kaisers Rudolf II. in Prag und gründeten hier eine gut gehende Werkstatt, deren Produktion eine selbstständige Variante des Florentiner Mosaiks darstellt. Diese Technik war als Dekoration für Kabinette und Truhen beliebt. Das Mosaik auf der Briefmarke ist im Plattenstichtiefdruck, kombiniert mit Offset, nach einer Gravur von Václav Fajt gedruckt. Das Originalmosaik befindet sich im Besitz des Museums für angewandte Kunst in Prag und wurde auf der großartigen Ausstellung „Rudolf II. und Prag“ 1997 zur Schau gestellt. Für den Ersttagsbrief wählte der Autor der Emission das Porträt Rudolfs II. in einer Zeichnung von Giuseppe Arcimbold, eines weiteren Künstlers in den Diensten des Kaisers, der durch seine Allegorien – Porträts, Landschaften und Stilleben aus Blumen, Gemüse und Tieren bekannt wurde.

 

Picture of Vrtba Garden

  

Am 11. Oktober 2006 erschien eine weitere Briefmarke zur Propagierung der Ausstellung PRAGA 2008. Sie heißt Vrtba-Garten in Prag, wobei es sich um einen der schönsten Barock-Gärten Europas handelt. Er erstreckt sich am Fuße des Laurenzibergs (Petřín) am Vrtba-Palais auf der Kleinseite. Den Garten im italienischen Stil entwarf 1715 – 1720 der Architekt František Maxmilián Kaňka für den Grafen von Vrtba. An seiner Gestaltung beteiligten sich bedeutende Künstler des Hochbarocks – der Bildhauer M. B. Braun, der Maler V. V. Reiner und Stuckateur T. Soldati. Die Wirkung des Gartens beruht auf der Abstufung von terrassenförmigen, durch Treppen verbundenen und von Stützmauern in barocktypischen Rundungen getragenen Flächen. Die Verbindung zwischen Garten und Palais stellt eine mit Fresken und Statuen dekorierte Salla terrena her. Die mittlere Terrasse mit Wasserbecken und Springbrunnen bildet eine hohe Stützmauer mit kegelförmiger Balustrade und Doppelflügeltreppe, die Statuen antiker Götter und Barockvasen zieren. Die 7,50-CZK-Briefmarke zeigt einen Teil dieser bildhauerischen Dekoration mit Blick auf das Vrtba-Palais und die Türme der St.-Nikolaus-Kirche. Autor der Entwürfe dieser Emission ist Karel Zeman, die Stiche stammen von Jaroslav Tvrdoň. Auf dem Kupon befindet sich ein Relief von ebenfalls aus der Dekoration des Vrtba-Gartens stammenden Wassernixen. Die Briefmarke ist im Rotationsstichtiefdruck, kombiniert mit Tiefdruck, gedruckt.     

 

  

Auf den 1. Dezember 2006 entfällt die Herausgabe der ersten Freimarke zur Propagierung der Weltausstellung. Dabei handelt es sich um eine kleine Briefmarke zum Nennwert von 7,50 CZK, deren gesamte Abbildung das Logo der Ausstellung PRAGA 2008 bildet. Autor dieses Logos ist Jan Solpera. Die Briefmarke wurde per Offset gedruckt.

Picture of Postage stamp

 

In der ersten Jahreshälfte 2007 erscheinen bereits traditionell zwei Sonderpostkarten im Wert von 7,50 CZK und 10 CZK, deren Briefmarke architektonische Symbole Prags zeigt und in deren Bildteil die Veranstaltungsorte der PRAGA 2008 abgebildet sein werden. Auf der Postkarte zu 7,50 CZK wird das Industriepalast des Ausstellungsgeländes in Prag 7 – Holešovice zu sehen sein, auf der Postkarte zu 10 CZK das interessante Interieur des Postmuseums.

Picture of Commemorative postcards

 

Die Prager Kleinseite feiert 2007 ihr 750. Jubiläum. Sie ist einer der attraktivsten Prager Stadtteile, strahlt eine einzigartige Atmosphäre und den Reiz einer alten historischen Stadt aus und steht unter Denkmalschutz. Der böhmische König Přemysl Otakar II. gründete unterhalb der Burg im Bereich des heutigen Kleinseitner Rings die sog. Neustadt unter der Prager Burg, die Anfang des 14. Jahrhunderts Civitas Menor Pragensis genannt wurde. Kaiser Karl IV. erweiterte die Stadt durch Angliederung der umliegenden Ortschaften und Errichtung eines neuen Mauerrings (sog. Hungermauer) erheblich. Die heutige Gestalt der Kleinseite stammt weitestgehend aus dem 17. und 18. Jahrhundert, als hier prunkvolle Barockpaläste, Kirchen und Klöster entstanden. Seit 1784 ist die Kleinseite keine rechtlich eigenständige Stadt mehr und wurde zu einem Stadtteil des vereinigten Prags.

Picture of Lesser Town

Auf der Briefmarke zum Jubiläum der Kleinseite wurde ein Detail des Langweil-Modells von Prag verwendet, das neben der Altstadt und der Judenstadt, dem Hradschin ohne Strahov und einem Teil der Neuen Welt (Nový Svět) auch die Kleinseite ohne die Hänge des Laurenzibergs (Petřín) umfasst. Das Langweil-Modell Prags gilt als einzigartiges Dokument, Kunstwerk und Rarität. Es entstand in den Jahren 1826 – 1837 durch Antonín Langweil (1791 -1837), der sich bereits ab 1822 mit der Schaffung eines Modells von Prag befasste. Den unmittelbaren Impuls für seine Entstehung bildete jedoch die Ausstellung des Paris-Modells von S. Caron 1826 in Prag.

Langweils Modell ist 5,76 m  lang und 3,24 m  breit. Fassaden, Fußwege, Mauern und Zäune sind auf Papier gezeichnet, koloriert und auf Karton geklebt. Dächer und Straßenpflaster sind nur teilweise per Hand gezeichnet und meist lithographisch ausgeführt. Schornsteine, Kirchenkuppeln und Geländedetails bestehen aus Holz. Der Schöpfer des Models hat die Fassadenfarben, Hauszeichen, Aufschriften und Hausnummern mit höchstmöglicher Genauigkeit nachempfunden und unterscheidet unterschiedliche Typen von Dächern. Auf den Höfen stapeln sich Holzhaufen, sind niedrige Mauern und angelehnte Leitern zu sehen.

Das Modell Prags befindet sich seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Museum der Hauptstadt Prag und ist der Öffentlichkeit zugänglich, wird regelmäßig gereinigt und restauriert. Seine außerordentliche Aussagekraft über das Aussehen Prags zu Langweils Zeiten vor den umfassenden Umbauten machen es zu einer unschätzbaren Informationsquelle über die Bebauung eines bedeutenden Teils der Stadt.

Die 7,50-CZK-Briefmarke des Autors Václav Kučera erscheint am 14. März 2007. Sie wird im Rotationsstichtiefdruck in Kombination mit Tiefdruck nach einem Stich von Miloš Ondráček gedruckt. Die Briefmarke zeigt den Kleinseitner Platz mit dem früheren Rathaus, das Smiřický-Palais und die Šternberk-Häuser im nördlichen Teil des Platzes, die St.-Nikolaus-Kirche mit dem ehemaligen Jesuiten-Kolleg sowie die umliegenden Häuserblöcke. Den Kupon halber Größe bilden Häuser an der Südseite des Platzes. Die bemerkenswerte Persönlichkeit von Antonín Langweil mit seiner Unterschrift ist auf dem Ersttagsbrief abgebildet – offenbar gerade bei der Arbeit am Prag-Modell.

Picture of Charles Bridge 

An ein weiteres großes Prager Jubiläum wird auf einer 43-CZK-Marke erinnert, die am 20. Juni 2007 erscheint. Dabei handelt es sich um das 650. Jubiläum der Karlsbrücke, deren Grundstein Kaiser Karl IV. am 9. Juli 1357, um 5 Uhr 31 Minuten, persönlich legte. Datum und Uhrzeit haben Astrologen ermittelt. Mit dem Bau der Brücke wurde Peter Parler und seine Dombauhütte beauftragt. Die Brücke hieß ursprünglich Steinbrücke bzw. Prager Brücke, nach Kaiser Karl wurde sie erst 1870 benannt. Das Bauwerk von 520 m  Länge und 10 m  Breite ruht auf 16 Brückenpfeilern und ist aus Sandsteinquadern gebaut. Die Brücke wird an beiden Moldau-Ufern durch Brückentürme begrenzt. Das Brückengeländer schmücken heute überwiegend Kopien von Barockstatuten sowie Statuengruppen berühmter Künstler, wie Matthias Bernhard Braun und der Familie Brokoff. Einige vom Hochwasser zerstörte Figuren wurden durch Werke zeitgenössischer Bildhauer ersetzt. Die Brücke diente noch im 20. Jahrhundert als wichtiger Verkehrsweg und ist erst seit 1965 ausschließlich Fußgängern vorbehalten. Sie gehört zu den bekanntesten und meistbesuchten historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Der nächtliche Anblick der beleuchteten Karlsbrücke mit dem herrlichen gotischen Altstädter Brückenturm und der Barockkuppel der Franziskus-Kirche beruht auf einem effektvollen Spiel der Lichter auf der Brücke, den umliegenden Gebäuden und im Wasser der Moldau. Der Block, in den die Briefmarke fließend übergeht, ist das Werk von Adolf Absolon, der die Vorlage für den gesamten Bogen als originelles Malwerk umsetzte. Der Stich auf der Marke stammt von Martin Srb. Der Block wird im Stichtiefdruckverfahren, kombiniert mit Offset, gedruckt. Der von Pavel Dvorský gezeichnete Ersttagsbrief zeigt die den Altstädter Brückenturm zierende Skulptur des thronenden Karls IV. mit der Krone des römischen Kaisers.

Die Publikationstätigkeit zur Propagierung und Unterstützung der Ausstellung wird selbstverständlich auch 2008 fortgesetzt.

   

   
 
Vítězslava Francková
Leiterin der eigenständigen Abteilung Vorbereitung
 Briefmarkenausgabe Tschechische
Post
  
 
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Neben der Ausstellung des Postmuseums Prag wird für die Besucher der Ausstellung PRAGA 2008 ein breites Sortiment an tschechischen Briefmarken vorbereitet, die bei den Verkaufsständen der Tschechischen Post erworben werden können. Für die Sammler wird hier eine ganze Reihe von Postsonderstempeln und Aufgabeaufkleber mit dem Logo der Ausstellung PRAGA 2008 vorbereitet. Es wird auch die Möglichkeit nicht fehlen, sich beliebte Briefmarken mit eigenem Motiv auf dem Kupon erstellen zu lassen. Die Philatelisten können somit nicht nur ihre eigene Briefmarkensammlung ergänzen, sondern ebenso interessante Postsendungen erstellen, die sie in den nächsten Jahren an die Briefmarkenweltausstellung PRAGA 2008 erinnern werden.

  
 
Jarmila Mykytynová
Leiterin der eigenständigen Abteilung für Philatelie
der Tschechischen Post beim Generaldirektorat
 
 
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