12 - 14/9/2008

BRIEFMARKEN
WELTAUSSTELLUNG

zusammen mit internationaler Messe Sammler

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Einladung nach Prag – Briefmarken mit Motiven von Prag

Prag – die an der Moldau gelegene Stadt gehört zweifellos zu den malerischsten europäischen Metropolen. Prag war historischer Sitz der böhmischen Regenten, bedeutende Handelskreuzung, Zentrum von Bildung, Wissenschaft und Künsten. Ein Ort, an dem sich über Jahrhunderte verschiedenste kulturelle Schichten überschnitten und ansiedelten, Kunststile und Kunstrichtungen sowie Gedankenströmungen kreuzten. Im Unterschied zu anderen Städten der Welt sind in Prag jedoch ganze historische Stadtteile erhalten geblieben: die Altstadt mit ihren engen mittelalterlichen Straßen, monumentale Bauten der Hochgotik, Renaissance- und Barockpalais mit Gärten, Kathedralen und Kirchen. Das alles zeugt davon, dass die Stadt im Herzen Europas ein architektonisches und historisches Kleinod ist, das sich immer wieder neu entdecken lässt. Prag inspirierte zahlreiche Künstler auch im 20. Jahrhundert. Wir finden hier einzigartige Werke des Jugendstils, des Kubismus, des Funktionalismus sowie der modernsten Architektur des neuen Jahrtausends.

Prag als Stadt mit reichen historischen und kulturellen Traditionen bleibt eine unerschöpfliche Quelle von Sujets auch für führende bildende Künstler – Schöpfer von Briefmarken.

Die der Prager Burg, im UNESCO-Verzeichnis enthaltenden Kulturdenkmälern oder Kunstwerken aus den Sammlungen der Nationalgalerie gewidmeten Emissionen sind außerdem in der Regel mittels der einzigartigen Technologie des mehrfarbigen Plattenstichtiefdrucks gedruckt und belegen das hohe künstlerische Niveau unseres Briefmarkenschaffens, an dem bedeutende tschechische bildende Künstler, Graveure und Grafiker beteiligt sind.

 

Die lateinische Inschrift PRAGA MATER URBIUM steht im Kopf der Briefmarke aus dem Jahre 1967. Der perfekte einfarbige Stich des Nestors der tschechischen Graveurschule, des Meisters Bedřich Housa, zeigt den Blick auf das historische Zentrum im Moldaukessel sowie das unverwechselbare Panorama der Prager Burg mit dem Veits-Dom.

 

Vom anderen Ufer ist die Prager Altstadt abgebildet – mit der Karlsbrücke im Vordergrund – auf einer Vedute von Vinzenz Morstadt, eines Zeichners und Graveurs des 19. Jahrhunderts. Seine kolorierte Zeichnung aus dem Jahr 1828 übertrug ein weiterer hervorragender tschechischer Graveur Miloš Ondráček in den Briefmarkenstich. Diese tschechoslowakische Briefmarke wurde aus Anlass der Weltausstellung PRAGA 1978 herausgebracht und später durch die Zeitschrift „Briefmarkenwelt“ als schönste Briefmarke der Welt 1978 gewürdigt.  

Die Emissionen Kunstwerke auf Briefmarken erschienen in der Tschechoslowakei bereits ab 1966. Seitdem wird eine Serie von drei bis fünf Briefmarken regelmäßig herausgebracht und bildet eine Art Höhepunkt der jährlichen Markenproduktion unseres Landes. An diese hervorragende Tradition knüpfte auch die Tschechische Republik an – seit 1993 werden im Rahmen dieser Emission nicht nur Gemälde altertschechischer Meister bzw. bedeutender europäischer Maler vergangener Jahrhunderte vorgestellt, sondern auch Werke der modernen europäischen und tschechischen Malerei. Die Sammler auf der ganzen Welt können sich so mittels Briefmarken mit Bildern bekannt machen, die sich vor allem in ständigen Expositionen der Nationalgalerie in Prag befinden. Vertretend für alle sei eines der berühmtesten Werke der Weltmalerei genannt – Das Rosenkranzfest von Albrecht Dürer (1471-1528). Das Gemälde entstand 1506 während Dürers zweiten Venedigaufenthalts als Altarbild für die Bartholomäuskirche. Hundert Jahre später erwarb es der kunstliebende Kaiser Rudolf II. für seine Sammlungen. Er machte Prag Ende des 16. Anfang des 17. Jahrhunderts nicht nur zum Sitz der Habsburger Monarchie, sondern auch zu einem Zentrum von Wissenschaft und Kunst. Interessant ist, dass das Rosenkranzfest auf tschechoslowakischen Briefmarken insgesamt dreimal herausgegeben wurde – in meisterhaften Transpositionen führender tschechischer Graveure. 1968 übertrug es erstmals Jiří Švengsbír in einen Stich, 1971 wählte ein Detail des Bildes (mit Dürers Selbstporträt) Ladislav Jirka und das dritte Mal erschien das Rosenkranzfest 1989 in Blockanordnung. Diese ermöglichte dem Autor der Stichdarstellung Miloš Ondráček die bildnerische Bearbeitung der Vorlage in ihrer Ganzheit, da der obere Bildteil des Blocks eine getreue Transposition des gesamten Dürer-Werks darstellt (im unteren Teil des Blocks befinden sich zwei Marken – die erste zeigt ein Detail der sitzenden Madonna mit Kind, die zweite den Laute spielenden Engel).

Als Kontrapunkt zum Dürer-Gemälde dürfte die Transposition des Werks des bedeutenden Vertreters der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts und Vorreiters der abstrakten Malerei, des tschechischen Malers und Illustrators František Kupka (1871-1957) gelten, dessen Bilder sich in den Sammlungen der größten Galerien der Welt befinden. Amorpha – Fuge in zwei Farben gehört zu den bekanntesten Bildern von Kupka und wurde auf einer Briefmarke der Tschechischen Republik herausgegeben – in bemerkenswerter Transposition als Stich des Grafikers und Graveurs Václav Fajt aus Anlass der Internationalen Ausstellung PRAGA 1998.

Briefmarken mit den Themen Prager Denkmäler, architektonische Kleinodien, bedeutende Gebäude oder Kunstwerke in der Metropole unseres Landes gehören zu den schönsten Briefmarken der Tschechoslowakei (bis 1992) und der selbstständigen Tschechischen Republik (ab 1993) und erhielten im In- und Ausland viele Auszeichnungen.

Die Briefmarken stellen somit eine vielsagende und schöne Einladung nach Prag dar, in die Hauptstadt der Tschechischen Republik – die Stadt im Herzen Europas, die jährlich Millionen ausländischer Besucher fasziniert.

 
Alena Reichová



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